Stadtwerke

Jahrestreffen mit dem Behindertenpolitischen Netzwerk (BPN)


Der vertrauensvolle und konstruktive Dialog zwischen DSW21 und der Interessenvertretung BPN (Behindertenpolitisches Netzwerk der Stadt Dortmund) über Themen der Barrierefreiheit im ÖPNV hat in Dortmund seit vielen Jahren Tradition. Das war beim Jahrestreffen am 5. Dezember nicht anders. Erwartungsgemäß bildete das B-Wagen-Projekt mit seinen besonderen Features der Barrierefreiheit an diesem Vormittag ein Schwerpunkt.

„Natürlich gab es zu einzelnen Themen immer kleinere Abstimmungen. Ich freue mich aber, dass unser Jahrestreffen nach den pandemiebedingten Einschränkungen nun wieder in gewohnter Form stattfinden kann“, meinte Verkehrsvorstand Hubert Jung zu Beginn. Da ein Großteil der Vorstands- bzw. Beiratsmitglieder des BPN gewechselt haben, betonte er in Richtung der Anwesenden: „Es geht hier um die Themen, bei denen Sie als Interessenvertretung der Schuh drückt. Deshalb habe ich auch gleich meinen Nachfolger Ulrich Jaeger mitgebracht.“

Im Anschluss stellte Betriebsleiter und Technik-Chef Ralf Habbes ausführlich den neuesten Stand des B-Wagen-Projekts vor, in das das BPN von Anfang an eingebunden war. Wichtige neue Features wie Fahrzeugabsenkung, Türampeln oder Sondernutzungsflächen kommen dabei direkt behinderten und mobilitätseingeschränkten Fahrgäste zugute.
Die Fahrzeugabsenkung per Luftdruck reduziert zusammen mit baulichen Veränderungen am Fahrzeug die Einstiegshöhe an den Haltestellen auf nicht mehr als 1 bis 5 cm. Eine wichtige Verbesserung etwa für Rollstuhlfahrende, die auch von den großen und von jeder Tür aus erreichbaren Sondernutzungsfläche profitieren werden. Auf große Zustimmung stießen aber auch die optischen und akustischen Türampeln, die besonders wichtig für sehbehinderte Menschen sind. Habbes versprach: „Die Türen schließen zwar automatisiert, aber die zeitlichen Abläufe der Signalisierung bei der Schließung, also wann diese anfangen zu blinken, stimmen wir noch mit Ihnen ab.“ Weitere Verbesserungen wie optimierte Haltestangen und kontrastreiche Böden im Wagen kommen hinzu.

Die Orientierung an Bus-Haltestellen mit mehreren Haltepositionen kann schwierig sein, merkte eine sehbehinderte Teilnehmerin an. „Das Thema ist bei uns angekommen, in der praktischen Umsetzung aber durchaus kompliziert“, bemerkte Dr. Heinz-Josef Pohlmann, Leiter B – Betrieb und Marketing. „Am Bahnhof Hörde mit seinen sechs Buslinien haben wir die Bahnsteige den Linien zugeordnet und zeigen diese auch in der Fahrplanauskunft an. Wir werden Haltestellen mit mehr als zwei Abfahrtspositionen künftig systematisch erfassen und auch die Beschilderung und die Fahrgastinformation im Umfeld noch einmal prüfen.“

In der offenen Runde wurden viele weitere Themen besprochen, die behinderte Fahrgäste betreffen, etwa die geplante Veränderung der Signalisierung von Gleisquerungen, der Stand des Umbaus der B1-Haltestellen oder die Sprachansagen in Aufzügen. Am Ende des fast dreistündigen Austauschs waren sich Interessensvertreter und DSW21 einig: Die bewährte Tradition des vertrauensvollen Austauschs bleibt weiterhin bestehen. Gut, dass wir gesprochen haben!