Stadtwerke
Vor dem Hintergrund explodierender Energiepreise hat Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender von DSW21, im Podcast "Die Wirtschaftsreporter" der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) Rettungsschirme sowohl für Bürger*innen als auch für Stadtwerke und Versorger gefordert.
Pehlke warnt im Gespräch mit WAZ-Wirtschaftsredakteur Stefan Schulte vor einer Überforderung vieler Haushalte, zumal nicht nur Erdgas immer teurer werde, sondern auch der Strompreis große Preissprünge vollziehen werde. Die Preise, die aktuell an den Strombörsen aufgerufen werden und beim Endverbraucher erst 2023 richtig durchschlagen werden, "dürfen bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht ankommen", so Pehlke. Er fordert einen "massiven Rettungsschirm" für private Haushalte, aber auch für Stadtwerke. Vladimir Putin führe neben dem Krieg gegen die Ukraine auch einen Energiekrieg gegen Deutschland. In dieser Situation müsse die Bundesregierung die Bürger*innen schützen. "Da darf man nicht kleckern, man muss klotzen. Wir werden sonst erleben, dass viele Menschen anfangen, nur noch einen Raum ihrer Wohnung oder ihres Hauses zu heizen. So, wie die Älteren das noch aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kennen. Und wir werden erleben, dass viele Menschen ihre Rechnungen gar nicht mehr bezahlen können."
Auch zur Finanzierung macht Pehlke einen Vorschlag: "Wir brauchen ein vom Bund aufgelegtes Sondervermögen, wie wir es seinerzeit für die Kosten der Wiedervereinigung hatten", sagt der Dortmunder Stadtwerke-Chef, der auch Vizepräsident des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) ist. Und ja, ein solcher finanzieller Kraftakt müsse schuldenfinanziert sein. "Aber diese Schulden kann der Staat über einen sehr langen Zeitraum von Jahrzehnten tilgen."
Den kompletten Podcast, in dem es auch um das 9 €-Ticket und die Energiebeteiligungen von DSW21 etwa an RWE und STEAG geht, hört ihr hier unter waz.de