Stadtleben
Es war ein Abschied, wie Guntram Pehlke ihn sich gewünscht hatte: Im Werkssaal von DSW21. Im Kreise seiner Frau Anja, seiner Vorstandskollegen, seiner Nachfolgerin Heike Heim und vieler, vieler Kolleginnen und Kollegen aus dem Konzern, aus der Stadt, aus Verbänden und Unternehmen, mit denen er in mehr als zwei Jahrzehnten als Kämmerer der Stadt Dortmund und als Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG zu tun hatte. Rund 160 Gäste waren der Einladung gefolgt. Sie erlebten einen bodenständigen Abschied ohne staatstragende Reden. Emotional, wertschätzend und bewegend – ja! Allzu rührselig – nein! Eben so, wie Guntram Pehlke sich das gewünscht hatte.
Moderator Gregor Schnittker begab sich mit dem scheidenden DSW21-Chef auf eine kurzweilige und launige Zeitreise durch die lange Zeit im Dienste der Stadt. Pehlke ließ Projekte wie die Entwicklung des Phoenix-Sees, den STEAG-Kauf, die vielen ÖPNV-Themen, Corona und die Energiekrise Revue passieren und bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von DSW21: „Nur weil Sie so ein starkes Team sind, konnte ich als Chef reüssieren. Bitte machen Sie genau so weiter!“
In mehreren Gesprächsrunden ordneten langjährige Wegbegleiter das Wirken und die Leistung von Guntram Pehlke ein: Oberbürgermeister Thomas Westphal und Alt-OB-Dr. Gerhard Langemeyer, Betriebsleiter Ralf Habbes und Betriebsratsvorsitzender Sven Hartleif, VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing und der langjährige Flughafen-Geschäftsführer Udo Mager. Sie alle waren sich einig: Guntram Pehlke war immer geradeheraus, immer klar in seinen Entscheidungen, manchmal streitbar – aber nur, weil er immer das Beste für die kommunale Unternehmensfamilie und für die Stadt Dortmund wollte.
Am Ende erhoben sich die Gäste – wie unlängst schon die Beschäftigten auf der Betriebsversammlung – von ihren Plätzen und spenden dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden langanhaltend Applaus. Den gab es auch für seine Nachfolgerin Heike Heim, mit der Guntram Pehlke in der letzten Talk-Runde verbal den Übergang gestaltete. „Ich freue mich wahnsinnig auf die neue Aufgabe“, sagte sie – bei allem Respekt und im Wissen um den Perspektivwechsel, der damit einhergeht und die großen Fußstapfen, in die ich trete.“ Pehlke relativierte prompt: „So groß sind die gar nicht. Ich habe ja nur Schuhgröße 41.“
Merke: Auch mit vergleichsweise kleinen Füßen kann man große Abdrücke hinterlassen.