Stadtleben
DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger war zu Gast bei der Fraunhofer-Allianz Verkehr
Mit ihrer Forschung zu Lösungen für die »Mobilität für morgen« ist die Fraunhofer-Allianz Verkehr seit zwei Jahrzehnten ein wichtiger Innovationstreiber. Vertreter*innen der 23 Fraunhofer-Einrichtungen, die in der Allianz zusammenarbeiten, haben sich jetzt in Dortmund zu einer Arbeitstagung getroffen – und Ulrich Jaeger eingeladen, einen Impulsvortrag zu halten. Für den Verkehrsvorstand von DSW21 ein Heimspiel. Vier Aspekte, die Verkehrsunternehmen derzeit umtreiben, hat er dabei betont.
Erstens: die Verkehrswende. „Seit dem 1. Mai haben wir das DeutschlandTicket. Ich sehe darin eine große Chance, mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr zu interessieren – aber: Das DeutschlandTicket ist keine Verkehrswende“, so Jaeger. „Verkehrswende bedeutet, attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, die Menschen dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen. Dazu müssen wir die unterschiedlichen Verkehrsträger klug vernetzen.“
Sein zweiter Punkt: die Antriebswende. Niemand, betonte Jaeger, könne heute verlässlich sagen, welche Antriebsart sich letztlich durchsetzen werde. „Das verkompliziert die Investitionsplanung in den Verkehrsunternehmen. Denn für uns geht es nie nur um die Frage, ob wir Diesel, Elektro- oder Wasserstoff-Busse kaufen, sondern immer auch um die gesamte Infrastruktur, die dahintersteht.“
Drittens – der Güterverkehr. Dortmund ist eine Logistik-Drehscheibe von überregionaler Bedeutung. „Mit dem größten Kanalhafen Europas betreiben wir ein trimodales Warenumschlagzentrum. Wir müssen mit Blick auf Güterverkehre die Leistungsfähigkeit der Schiene und der Binnenschifffahrt erhöhen.“
Aspekt Nummer vier: die Situation am Arbeitsmarkt. „Wir brauchen“, verdeutlichte der DSW21-Verkehrsvorstand, „einerseits Fahrerinnen und Fahrer für Busse und Stadtbahnen. Wir brauchen aber auch hochqualifizierte Fachkräfte, die Innovation und Digitalisierung vorantreiben.“ Und da komme dann wieder die Fraunhofer-Allianz mit ihren Einrichtungen ins Spiel. Denn, so Ulrich Jaeger: „Wir werden die Verkehrswende nur gemeinsam stemmen, wenn wir bereit sind, die Dinge neu zu denken.“