Stadtleben
Plakate der Beratungsorganisation BackUp hängen in Bussen, Bahnen und Schaukästen
Anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus (15. bis 28. März) hat die Organisation „BackUp“ eine Kampagne gestartet. „Melde rechte Gewalt!“ heißt sie – und wird von DSW21 unterstützt. BackUp berät und unterstützt Betroffene von extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Westfalen-Lippe. Im Rahmen der Kampagne sollen jetzt ganz gezielt öffentliche Räume genutzt werden, um mehr (potenziell) betroffene Menschen zu erreichen und zu unterstützen.
Seit dem heutigen Montag hängen in Bussen und Bahnen und Aushangkästen von DSW21Plakate mit dem Titel der Kampagne „Melde rechte Gewalt“ in diversen Sprachen. Auch die Rückseite des aktuellen DSW21-Magazins „einundzwanzig“, das am Wochenende wieder kostenlos an alle Dortmunder Haushalte verteilt wurde, zeigt das Kampagnenmotiv.
„Als kommunales Unternehmen sehen wir uns als aktiver Teil der Stadtgesellschaft“, sagt Harald Kraus, Arbeitsdirektor von DSW21. „Eine klare Haltung gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus ist für uns mehr als eine Selbstverständlichkeit, es ist eine Verpflichtung zum Schutze unserer freiheitlichen Demokratie. Deshalb unterstützen wir ‘BackUp’ gerne, indem wir Flächen und Reichweite zur Verfügung stellen.“
Die Kampagne richtet sich nicht nur an potenziell Betroffene extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt – auch Angehörige, Freund*innen und Zeug*innen solcher Übergriffe und Gewalttaten sollen angesprochen werden. Betroffene sollen ermutigt werden, Taten zu melden. Auch Zeug*innen können helfen das Dunkelfeld rechter Gewalttaten aufzuhellen.
Jedes Jahr wird nur ein Bruchteil aller Fälle von extrem rechten, rassistischen und antisemitischen Gewalttaten bekannt und dokumentiert. Meistens handelt es sich um Fälle, die durch eine Anzeige bei der Polizei registriert und ggf. strafrechtlich verfolgt werden. Übergriffe oder Drohungen, die nicht angezeigt oder von der Presse aufgegriffen werden, bleiben hingegen unsichtbar. Gründe für das Nicht-Anzeigen sind unterschiedlich: Fehlendes Vertrauen in die Justiz und mangelndes Wissen über spezialisierte Melde- oder Anlaufstellen spielen oft eine Rolle.
Gemeinsam mit der Opferberatung Rheinland veröffentlicht BackUp jährlich ein Monitoring extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in NRW, das als Ergänzung der polizeilichen Statistik zu verstehen ist. BackUp ist daher nicht nur Beratungs- und Anlaufstelle für Betroffene, sondern auch eine alternative Meldestelle. Bei Fragen steht BackUp unter der folgenden Mobil-Nummer gern zur Verfügung: 0173-7967630.