Stadtleben

Wintereinbruch bremst ÖPNV in Dortmund aus


Der heftigste Wintereinbruch seit vielen Jahren hat den öffentlichen Nahverkehr in Dortmund weitgehend ausgebremst. Seit dem späten Samstagabend geht bei DSW21 nicht mehr viel. Starker Schneefall führte zunächst dazu, dass die aufgrund von Corona seit einigen Monaten ohnehin eingeschränkt eingesetzten NachtExpress-Linien nicht ausrücken konnten. In der Nacht zum Sonntag gingen die Niederschläge zwischenzeitlich in Eisregen über und verwandelten die Straßen in Dortmund in spiegelglatte Flächen, so dass auch die FrühExpresse und die Busse im planmäßigen Linienverkehr den Betrieb nicht aufnehmen konnten.

„Alles, was wir an Vorkehrungen treffen konnten, hatten wir im Vorfeld getroffen, aber angesichts der Verhältnisse ist an eine Ausfahrt unserer Fahrzeuge nicht zu denken. Das Risiko wäre unkalkulierbar“, sagt der stellvertretende Betriebsleiter Michael Diekhans. Die Leitstelle von DSW21 steht im engen Kontakt mit der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG), die bei der Straßenräumung nach Plan vorgeht. Aber auch die Räumdienste arbeiten gegen weiteren Schneefall und -verwehungen an. Michael Diekhans geht deshalb nicht davon aus, dass der Busbetrieb im Laufe des Tages noch aufgenommen werden kann.

Im Stadtbahn-Netz ist DSW21 die ganze Nacht über „Spur gefahren“ – d.h., es waren Dienstfahrzeuge im Einsatz, um zu verhindern, dass Gleise und Weichen vereisen und Oberleitungen zufrieren. Auch hier war die Natur aber teilweise stärker. Eis auf den Leitungen und festgefrorene Weichen verhinderten zunächst die Ausfahrt der U43 und U44 vom Betriebshof in Dorstfeld. Im Laufe des Vormittags konnten nach und nach alle Stadtbahnlinien den Betrieb aufnehmen – allerdings nur sporadisch und mit teilweise erheblichen Verspätungen. Auch war es nicht auf allen Linien möglich, bis in die Dortmunder Außenbereiche zu fahren, weil Schneeverwehungen immer wieder für große Probleme sorgen und Steigungen aufgrund der Glätte nicht zu bewältigen sind.

„Wir arbeiten mit allen verfügbaren Kräften daran, den Bürgerinnen und Bürgern ein Mindestangebot zur Verfügung zu stellen“, sagt Michael Diekhans. „Angesichts der Witterungsbedingungen empfehlen wir aber allen, die nicht zwingend raus müssen, heute lieber zu Hause zu bleiben.“