Containerterminal Osnabrück: Geschäftsführung bestellt
Osnabrück/Dortmund, 25.06.2021. Die Container Terminal Osnabrück GmbH (CTO) nimmt offiziell ihre Arbeit auf. Auf der konstituierenden Gesellschafterversammlung der CTO wurde das Geschäftsführer-Duo Björn Tiemann und Dr. Clemens Haskamp bestellt. Die beiden Logistik-Experten sitzen am Steuer der neuen Betreibergesellschaft für das Containerterminal am Osnabrücker Hafen, das von den dortigen Stadtwerken und DSW21 gemeinsam gebaut wird und zum 1. Oktober in Betrieb geht.
„Ich freue mich auf diese sehr spannende Aufgabe“, betont Björn Tiemann als das für den Betrieb und Vertrieb verantwortliche neue Gesicht der CTO. Aufgewachsen im Kreis Minden-Lübbecke, bringt der 49-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur neben seinem Wissen und seinem Netzwerk aus mehr als 20-jähriger Berufstätigkeit in der Logistikbranche noch eine Portion Lokalkolorit mit. „Ich kenne den Markt und die Anforderungen der Logistiker sehr genau – und möchte dieses Wissen nun auf der Anbieterseite für die CTO einbringen“, so Tiemann weiter. „Das neue Containerterminal bietet hervorragende Voraussetzungen für den zunehmenden Ladeverkehr auf der Schiene.“
Nachhaltigkeit und Effizienz
Der neue CTO-Geschäftsführer macht dies an zwei Megatrends fest: das steigende Umweltbewusstsein sowie der Fachkräftemangel. „Nachhaltigkeit boomt in unserer Branche, zudem haben wir einen extremen Mangel an Fahrpersonal.“ Zentrale Anforderung sei es daher, die Güter nachhaltig und effizient von A nach B zu transportieren. Der Gütertransport auf der Schiene schafft Lösungen. Er ist umweltfreundlich und mit einer Fachkraft können bis zu 100 Ladeeinheiten bewegt werden. „Unser Terminal am Eisenbahndrehkreuz Osnabrück ist dafür – nicht zuletzt dank der engen Vernetzung mit dem Dortmunder Logistikstandort – prädestiniert.“
Betriebsstart zum 1. Oktober
Gemeinsam mit seinem für den kaufmännischen Part zuständigen Co-Geschäftsführer Dr. Clemens Haskamp nutzt Tiemann die Zeit bis zum Betriebsstart für die weitere Akquise der Ladeverkehre. Im August werden die finalen Restarbeiten auf dem Terminalgelände komplett abgeschlossen sein. Ab dem 1. Oktober können dann 700 Meter lange Ganzzüge ins Terminal einfahren und be- und entladen werden – ein Ganzzug ersetzt dabei etwa fünfzig LKW-Fahrten und vermindert so den Schadstoff-Ausstoß. Bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr können und sollen über das Terminal von der Straße auf die Schiene umgeschlagen werden.
Kopplungseffekte nutzen
„Wir sind mit der neuen CTO-Geschäftsführung sehr gut aufgestellt – und liegen voll im Zeitplan“, betont Hubert Jung, Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21. Die Dortmunder Stadtwerke sind Hauptgesellschafter der TBOS (Terminalbesitzgesellschaft Osnabrück) und somit einer der Bauherrn der Anlage. „Mit beiden Standorten – Dortmund und Osnabrück – und den sich bietenden Kopplungseffekten können wir den zunehmenden Bedarf sowohl auf der Nord-Süd-Achse als auch auf der West-Ost-Achse sehr gut bedienen.“
Starke Logistik-Partner
Gemeinsam mit dem Osnabrücker Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes hebt Jung ausdrücklich die Unterstützung der duisport consult und KombiConsult hervor, die mit ihrer Expertise die Planung und den Bau der Anlage begleitet haben. „Das Terminal ist ein Musterbeispiel für kompetentes Teamwork.“ Dies gelte auch bei der Zusammensetzung der TBOS- und CTO-Partner. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir mit Hellmann, Koch International und Nosta weltweit tätige Logistikunternehmen mit regionaler Verankerung für die CTO gewinnen konnten“, so Dr. Rolfes. „Es kann also losgehen.“
Hintergrund: TBOS & CTO
Die Terminalbesitzgesellschaft OS (TBOS) GmbH & Co. KG ist Bauherrin des neuen Containerterminals am Hafen Osnabrück. Gesellschafter sind die DSW21 (49 Prozent) und die Stadtwerke Osnabrück (25 Prozent), die restlichen 26 Prozent der Anteile halten Osnabrücker Spediteure.
Die Container Terminal Osnabrück (CTO) GmbH ist Betreiberin der KV-Anlage. Gesellschafter sind die Logistikunternehmen Hellmann (41 Prozent), Koch International (5 Prozent) und Nosta (5 Prozent) sowie die TBOS (49 Prozent).
Linda blickt hinter die Kulissen des Verkehrsbetriebs von DSW21 und darf in dieser Folge unserer Schichtwechsel-Serie sogar selbst ans Steuer eines Busses. Ob sie ihre "Fahrpüfung" besteht?
Ergänzend zum Positionspapier DORTMUND.MOBIL 2030 gibt es hier das Video 3 Fragen an Hubert Jung, Verkehrsvorstand DSW21.
DSW21 stellt „Katalog der Möglichkeiten“ ins Schaufenster
Positionspapier Dortmund.Mobil 2030 zeigt auf, wie die Verkehrswende in Dortmund gelingen kann
Viel Arbeit, viel Zeit und viel Gehirnschmalz steckt in diesen 24 DIN A4-Seiten. Aber auch: ganz viel Zukunft! „Dortmund.Mobil 2030“ steht auf der Titelseite des Positionspapiers, mit dem sich DSW21 klar und selbstbewusst zu seiner Rolle bekennt. Das Dortmunder Verkehrsunternehmen, das mit Bussen, Stadtbahnen und H-Bahn den ÖPNV für mehr als 600.000 Bürgerinnen und Bürger sicherstellt, will „Motor der Verkehrswende“ und zentraler Akteur in allen Diskussionen rund um die Verkehrs- und Mobilitätswende sein. Am Montag, 21. Juni, stellte der Vorstand die Ergebnisse eines intensiven internen Diskussionsprozesses dem Verkehrsausschuss des Aufsichtsrates vor und positionierte das Papier zwei Tage später im Rahmen eines Mediengespräches auch öffentlich. Damit kann – so der Wunsch – eine konstruktive Diskussion mit Bürger*innen, Politik, Verwaltung und Interessengruppen beginnen.
„Dortmund.Mobil 2030“ ist ein 24 Seiten starker Katalog der Möglichkeiten. Mit den darin aufgeführten Projekten – darunter bekannte Zukunftsthemen wie das „StromFahrer“- und das B-Wagen-Projekt, aber auch langfristig ausstrahlende und eher visionäre Ideen – können die Entscheider in Dortmund den Turbo für die Verkehrswende zünden. Das machten Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke und Verkehrsvorstand Hubert Jung deutlich. „Beim Kampf gegen den Klimawandel nehmen wir als DSW21 in Dortmund eine Schlüsselrolle ein. Die erfolgreiche Umsetzung der Mobilitätswende ist aber ohne den konsequenten Ausbau des ÖPNV mit massiven Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur nicht denkbar“, so Jung.
Um insbesondere der Stadtverwaltung und der lokalen Politik eine fundierte Entscheidungshilfe zu groß angelegten Zukunftsinvestitionen an die Hand zu geben, entstand auf der Basis eines ganztägigen Strategieklausur mit Vorstand und Führungsverantwortlichen das Positionspapier „Dortmund.Mobil 2030“. Als eine Art „Katalog der Möglichkeiten“ zeigt es Dortmunder Verkehrs- und Infrastrukturprojekte auf, die die Fahrgast-Nachfrage bis zum Jahr 2030 und auch darüber hinaus wirklich spürbar erhöhen können. Der Anteil von Bus und Bahn am lokalen Verkehrsaufkommen („Modal Split“) soll so von 21,7 Prozent in 2019 auf mindestens 25 Prozent bis zum Jahr 2030 erhöht werden. Unter optimalen Rahmenbedingungen, so Guntram Pehlke, seien sogar 30 Prozent möglich.
Das Positionspapier stellt aber nicht nur mögliche Projekte, Konzepte und neue Angebote ins Schaufenster. Es thematisiert auch alternative Antriebsformen und die allgegenwärtige Digitalisierung. Hubert Jung: „Mitunter kontrovers haben wir einen Tag lang ausgiebig diskutiert, welche Richtung wir einschlagen wollen und auf welche Rahmenbedingungen wir hinarbeiten müssen. Wohlwissend, dass wir bei alldem auch auf eine Vielzahl an Partnern angewiesen sind.“ Neben der kommunalen, der Bundes- und Landespolitik nennt er den Verkehrsverbund Rhein-
Ruhr und die Hochschulen. „Soweit möglich, haben wir zu jeder Idee einen Zeit- und Kostenrahmen angegeben. Wir bauen keine Wolkenkuckucksheime. Vielmehr ist alles von klugen Köpfen in unserem Haus sorgsam durchdacht worden“, so Jung. Der Verkehrsvorstand und Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke wollen das Papier als „unseren Beitrag zu einer lebhaften Diskussion mit Politik und Bürger*innen“ verstanden wissen.
Mehr Gütertransport auf der Schiene ist gut für die Umwelt und entlastet die Straßen. Wie das gelingen kann, darüber sprach Michael Westehoff mit Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen, im Podcast Urbane Zukunft.
Shownotes:
0:20 Einleitung und Begrüßung Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender Netzwerk Europäische Eisenbahn
1:05 Was sind die poiitischen Ziele beim Gütertransport auf der Schiene?
1:32 Was muss an der Infrastruktur geändert werden?
2:40 Das poltiische Ziel ist da. Hakt es also nur bei der Umsetzung?
3:53 Welche Rahmenbedingungen sich ändern müssen
7:11 Wettbewerbsnachteil "Schienen-Maut"
10:30 Ist der Gütertransport auf der Schiene ökologischer?
13:29 Ist der Umschlag von Schiene auf Straße möglich?
14:48 Müssen mehr Strecken elektrifiziert werden?
15:57 Wie steht es um die Auslastung der Schiene?
17:10 Was fehlt, um mehr Güter auf die Schiene zu bekommen?
18:25 Wo müssen wir Geld investieren?
20:12 "Verkehr muss Verkehr finanzieren"
23:46 Ausblick: Was wird sich in der kommenden Legislatur ändern?
25:25 Wann erreichen wir die 30% Anteil Gütertransport auf der Schiene?
Nachhaltiger Service von DSW21 und BVB stärkt den öffentlichen Personennahverkehr und trägt zur CO2-Reduzierung bei
Noch ist Sommerpause – doch schon bald heißt es in Dortmund wieder: Entscheidend ist auf‘m Platz! Nach einer sportlich durch den Gewinn des DFB-Pokals gekrönten Saison, die leider (fast) ohne Zuschauerinnen und Zuschauer absolviert werden musste, werden sich dann hoffentlich auch wieder viele BVB-Fans mit Bus und Bahn auf den Weg ins Stadion machen. Seit mehr als 30 Jahren ist die Fahrt mit dem ÖPNV aus der Region im Heimspiel-Ticket enthalten. Ab der neuen Saison schaffen BVB und DSW21 aber einen in der Bundesliga einmaligen Service. Die Eintrittskarte für den SIGNAL IDUNA PARK ist dann sogar für die An- und Abreise im gesamten Bundesland gültig.
Ob Dortmund, Aachen oder Köln, Bochum, Bielefeld oder Siegen: Die BVB-Fans reisen aus allen Ecken von NRW zu den Spielen in den SIGNAL IDUNA PARK an und sorgen dafür, dass ihr Klub seit vielen Jahren – und nur von der Corona-Pandemie unterbrochen – der mit dem höchsten Zuschauerschnitt in ganz Europa ist; 90 Prozent aller Dauerkarteninhaber*innen kommen aus Nordrhein-Westfalen. Für sie alle ist die umweltfreundliche Fahrt von zu Hause bis zum Stadion und wieder zurück nun komplett sowohl in der Tageskarte als auch in der Dauerkarte enthalten. Bisher war an der Grenze des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) Schluss.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Carsten Cramer freut sich über den Mehrwert für viele BVB-Fans: „Die Ausweitung des KombiTickets auf ganz NRW ist einerseits natürlich ein Service gerade für jene Fans, die außerhalb des VRR-Bereichs wohnen. Ganz besonders wichtig ist uns dabei aber auch der Nachhaltigkeitsaspekt. Je komfortabler, günstiger und damit attraktiver die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird, desto mehr Fans werden sich dafür entscheiden, das Auto stehen zu lassen. Auf diese Weise leisten wir gemeinsam mit unserem Nachhaltigkeitspartner DSW21 und den Verkehrsverbünden unseren Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen.“
„BVB und DSW21 waren schon 1990 Vorreiter – als erstes Verkehrsunternehmen und erster Bundesligaverein, die gemeinsam ein KombiTicket eingeführt haben“, erinnert sich DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung. „Wir freuen uns deshalb besonders, dass wir auch jetzt wieder ganz vorne mitspielen, indem wir den Gültigkeitsraum des KombiTickets ausweiten. Das ist ein echter Mehrwert für alle, die von außerhalb zum Heimspiel fahren.“
INFORMATIONEN IM ÜBERBLICK:
Das KombiTicket ermöglicht ab dem Start der neuen Saison die freie Hin- und Rückfahrt am Heimspieltag mit allen Verkehrsmitteln im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Aachener Verkehrsverbund (AAV) und Westfalentarif (2. Klasse) und ist damit in ganz NRW gültig. Die Fahrtberechtigung ist auf den Dauerkarten aufgedruckt. Ausnahme: Bei den Online-Tagestickets muss das ÖPNV-Ticket aus technischen Gründen separat erzeugt und heruntergeladen werden.
Informationen und Fahrplanauskünfte zum Nahverkehrsangebot in Dortmund finden Sie auf www.bus-und-bahn.de und in der DSW21-App.
Zum Welttag der Migrant*innen und Geflüchteten stellen wir euch zwei Kollegen vor
Menschen aus 41 Nationen arbeiten bei DSW21 – und alle haben eine eigene Geschichte und ein Leben, bevor sie bei uns angefangen haben. Besonders ist diese Vorgeschichte, wenn sie mit einer Flucht aus einem anderen Land und einer anderen Kultur verbunden ist. Wir haben den Welttag der Migrant*innen und Geflüchteten am 20. Juni zum Anlass genommen, mit zwei Kollegen zu sprechen, die genau so eine Vorgeschichte haben: Unsere beiden Busfahrer Rami Abo Khaled und Josef Alshaar sind nämlich 2015 aus Syrien nach Deutschland gekommen.
Wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen, die bei uns am Steuer sitzen, haben beide vor dem Einstieg in den Job in anderen Berufen gearbeitet. Rami Abo Khaled ist gelernter Bauzeichner, doch die Arbeit unterscheidet sich in Syrien einfach zu sehr von der in Deutschland, sodass schnell klar war, dass er beruflich umsatteln musste. Ein großes Fahrzeug zu lenken, konnte er sich gut vorstellen, aber wollte er Busfahrer werden oder lieber einen Lkw steuern? Die Entscheidung fällte er ganz pragmatisch: „Lieber Bus fahren. Das ist besser für den Rücken.“ Josef Alshaar jobbte nach seiner Ankunft in Deutschland erst einmal übergangsweise im China-Restaurant, danach arbeitete er als Maler und Handwerker. Das klappte richtig gut und wäre vielleicht sogar ein Job fürs Leben gewesen, doch gesundheitliche Probleme im Umgang mit Farben und Dämmwolle zwangen ihn zu einer Neuorientierung. Ein Bekannter, der Busfahrer ist, brachte ich dann auf seinen jetzigen Beruf. Eigentlich auch naheliegend, denn: „Ich habe ihn Syrien bereits öfter Kleinbusse gefahren.“
Rami Abo Khaled und Josef Alshaar sind beide über eine Umschulung bzw. Ausbildung des Arbeitsamts zum Busfahrer in unserem Unternehmen gelandet. Mit dem frisch erstandenen Führerschein der Klasse D ging es für beide im Frühjahr bzw. Sommer 2019 für drei Monate zu DSW21 ins Praktikum. Volltreffer – beide konnten überzeugen und wurden im Anschluss sofort übernommen.
Deutsch sprechen beide Kollegen gut, in Sprachkursen haben sie es zum B1-bzw. B2-Niveau gebracht, das eine selbständige Sprachverwendung attestiert. Doch das Hochdeutsch aus dem Kurs und der Alltag bei DSW21 mit seinen fachspezifischen Ausdrücken sind zwei Paar Schuhe, erinnern sich beide an die Anfangszeit. Das erste Wort, das Probleme bereitet hat? „Ablöse“, meint Rami Abo Khaled spontan. „Das steht in keinem Wörterbuch. Und bei den ersten Gesprächen mit der Leitstelle redete der Kollege immer von der Linie Vier-Fünf-Zwo. Ich kannte aber nur »Zwei«.“ Doch diese Anfangshürden sind längst überwunden und die beiden können die Missverständnisse und Probleme mittlerweile mit Humor nehmen. Josef erzählt lachend, wie er mal bei einem Funkgespräch Fahrgäste um Hilfe bat, weil er den Kollegen am anderen Ende, der relativ schnell redete, einfach nicht verstand. Das Dumme nur: Die Fahrgäste verstanden ihn auch nicht.
Nun arbeiten beide aber schon seit knapp zwei Jahren bei DSW21 und haben sich längst an Begriffe wie »Ablöse« oder »aufrüsten« gewöhnt. „Ich bin zufrieden, in einer großen Firma zu arbeiten“, betont Josef Alshaar. „Hier ist alles geregelt, etwa bei Überstunden und die Sicherheit geht immer vor, auch wenn wir mal mit Verspätung fahren.“ Auch die Tatsache, dass sich ihre Teamleiter am Anfang darum kümmerten, dass sie alles verstanden, haben sie sehr positiv wahrgenommen. Und wenn jetzt noch Fragen sind, fragen sie dann eher einen arabisch sprechenden Kollegen oder jemanden, der Deutsch spricht? „Den, der gerade im Pausenraum sitzt“, meinen sie unisono. Bei der Arbeit am Steuer sprechen sie Deutsch mit den Fahrgästen, doch hin und wieder können sie ihre arabischen Sprachkenntnisse nutzen, um Fahrgästen, die nicht so gut Deutsch sprechen, den Weg zu erklären oder beim Ticketkauf zu helfen. Das kommt aber eher selten vor.
Jetzt, im Sommer 2021, sind beide richtig gut im Team DSW21 angekommen, auch sprachlich. Doch beide lernen weiter Deutsch. Im Alltag mit den Fahrgästen und Kolleginnen und Kollegen. Und mit Netflix - man kann dort nämlich auch »Spiderman« auf Deutsch mit arabischen Untertiteln schauen.
Dortmunder Flughafen erwartet in den Sommerferien 250.000 Passagiere
Nach Monaten der Corona-Tristesse meldet sich der Airport eindrucksvoll zurück
Ludger van Bebber warf zunächst den Blick zurück – wohl auch, um deutlich zu machen, wie tief das Tal der Tränen war, aus dem sich der Dortmund Airport21 jetzt gerade eindrucksvoll zurückmeldet. „Nach Weihnachten sind wir, wie die gesamte Branche, in eine tiefe Depression gefallen“, sagte der Flughafen-Geschäftsführer am Donnerstag (17. Juni) bei einem Mediengespräch. Um bis zu 80 Prozent brachen die Fluggastzahlen während des harten Corona-Lockdowns ein. Umso größer sind die Freude und die Erleichterung darüber, dass die Menschen angesichts niedriger Inzidenzen und einer steigenden Impfquote wieder Vertrauen fassen und Lust aufs Reisen haben.
Die für den Airport erfreuliche Folge: „Pünktlich zu den Sommerferien nimmt der Verkehr wieder Fahrt auf“, so Ludger van Bebber. „Verantwortungsvolles Reisen ist möglich. Die Airlines stocken ihre Angebote wieder auf. Und so blickt der Flughafen optimistisch auf die Sommerferien. Insgesamt werden über 250.000 Passagiere erwartet, die zu 59 Zielen in 27 Ländern reisen. Die Fluggastzahl würde damit wieder ca. zwei Drittel des Niveaus im Rekordjahr 2019 erreichen, in dem gut 384.000 Passagiere den Airport in den Sommerferien nutzten. „Die gute Nachricht für unsere Fluggäste: Die Vielfalt der Urlaubsziele ist im Vergleich zu den Vorjahren nochmal deutlich gestiegen. Vor allem das Warmwasserangebot ab Dortmund wurde kräftig ausgebaut.“, so Guido Miletic, Abteilungsleiter Airport Services und Marketing.
So hat Eurowings das Angebot an attraktiven Urlaubszielen ab Dortmund in diesem Sommer deutlich erweitert. Passagiere können dadurch direkt ins griechische Kavala, nach Alicante und Neapel fliegen. Darüber hinaus fliegt die Airline seit Juni auch nach Catania, Malaga und Heraklion sowie ab Juli nach Rhodos. Dadurch erhöhen sich die Flexibilität und das Sitzplatzangebot auf diesen beliebten Strecken ab Dortmund. Im Rahmen des ausgeweiteten Sommer-Programms hat Eurowings ein zweites Luftfahrzeug am Dortmund Airport stationiert – den BVB-Mannschaftsairbus.
Auch die ungarische Airline Wizz Air setzt weiter auf den Standort im östlichen Ruhrgebiet und erweitert ihr Angebot. Wizz Air fliegt in diesem Jahr erstmals von Dortmund nach Mallorca, Sarajevo, Banja Luka und Burgas. Die Verbindung nach Marrakesch soll am 30. Juni aufgenommen werden. Bereits im letzten Jahr hat Wizz Air knapp 20 neue Ziele ab Dortmund eingeführt. Einige Ziele, die Corona-bedingt pausieren mussten, fanden im Laufe des Junis ihren Weg zurück auf den Flugplan. Passagiere können jetzt zum Beispiel wieder nach Reykjavik, Santorini, Budapest oder nach Zypern fliegen.
Auch SunExpress meldet sich nach über einem Jahr Pause pünktlich zu den Sommerferien am Dortmund Airport zurück. Ab dem 26. Juni wird die Verbindung nach Izmir wieder aufgenommen. Von dort haben Passagiere dank des inländischen Streckenangebotes der Airline Anschluss in die gesamte Türkei.
Zwar rechne man nicht damit, schon 2021 bei den Fluggastzahlen wieder die Zwei-Millionen-Marke zu knacken (im Rekordjahr 2019 waren es 2,72 Mio. Passagiere). Dazu waren die ersten vier Monate im harten Lockdown einfach zu schwach. Insgesamt aber gebe es viele Signale, die darauf hindeuten, dass der Dortmund Airport wieder an den Erfolgskurs der Zeit vor Corona anknüpfen kann.
Intensiver Austausch zum Verkehrskonzept
Mehr als 80 Teilnehmende beim 8. Bürger*innen-Dialog zum Hafenquartier Speicherstraße
Das Thema Hafenentwicklung interessiert. Das Thema Verkehr und Mobilität elektrisiert. Die Kombination aus beiden Themen mobilisiert die Dortmunderinnen und Dortmunder. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich am Montag (14. Juni) beim 8. Bürger*innen-Dialog zur „Quartiersentwicklung Speicherstraße“ mehr als 80 Teilnehmer*innen im digitalen Konferenzraum einfanden – trotz herrlichen Wetters, trotz wieder geöffneter Außengastronomie und trotz Fußball-EM. Die zahlreichen Fragen, Hinweise und Anregungen und die intensive Diskussion machten deutlich: Mit Blick auf die verkehrliche Anbindung und Erschließung soll das Areal in östlicher Hafen-Randlage eben kein Quartier von der Stange werden, sondern eines, das die Verkehrswende, den Nachhaltigkeitsanspruch und den Kampf gegen den Klimawandel von Tag 1 an mitdenkt. Deutlich wurde auch: Im Detail ist noch viel zu klären.
Schon bei den zurückliegenden Bürger*innen-Dialogen ging es immer wieder auch um Verkehrsaspekte. Für die achte Auflage hatte Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal als Initiator und Gastgeber der Dialoge das Thema daher als Schwerpunkt auf die Tagesordnung gesetzt. Er unterstrich eingangs noch einmal den Anspruch, den das Kopenhagener Büro COBE in seiner preisgekrönten Rahmenplanung sehr deutlich gesetzt hat: Das Quartier an der Speicherstraße soll im Kern autofrei bleiben. Eine echte Herausforderung angesichts der 5.000 bis 7.000 Arbeitsplätze, die dort entstehen sollen – neben einem Berufskolleg, einer großen Sporthalle sowie gastronomischen und kulturellen Angeboten.
Das Büro Planersocietät stellte am Montagabend erste Überlegungen zum Mobilitätskonzept vor. ÖPNV- und Radwege-Anbindung, erklärte Pascal Wolff, müssten in den Fokus genommen werden, wenn es gelingen soll, den Pkw verzichtbar zu machen. So könnten hochwertige Abstellplätze für Fahrräder in großer Anzahl und eine engmaschige Vernetzung des Gebietes mit den Bus-, Stadtbahn- und H-Bahn-Verbindungen von DSW21 dazu beitragen, die nach Baurecht vorgeschriebene Zahl der Pkw-Stellplätze deutlich zu reduzieren. Die Planersocietät schlägt u.a. vor, einen Mobilitätskümmerer einzusetzen und den Unternehmen Jobtickets und Carpooling-Lösungen anzubieten, Fahrgemeinschaften zu fördern und Radstationen mit Fahrrad-Verleih und -Werkstatt einzurichten.
Für den ÖPNV stellte Bettina André, Verkehrsplanerin bei DSW21, erste Ideen vor. Sobald die Entwicklung im Quartier soweit fortgeschritten sei, dass Bedarf und Nachfrage entstehen, könne das Dortmunder Verkehrsunternehmen kurzfristig eine neue Buslinie an den Start bringen, die den Hauptbahnhof im Zehn-Minuten-Takt über die Speicherstraße mit dem Fredenbaumpark verbindet. Diese Linie 413 würde im neuen Quartier mehrmals halten.
Eine zentrale Rolle spielt in den Überlegungen zur verkehrlichen Anbindung auch die H-Bahn als autonomes und klimaschonendes Verkehrsmittel, dass an der Uni seit 37 Jahren mit extrem hoher Zuverlässigkeit fährt. Elmar Middeldorf, Geschäftsführer von H-Bahn21, erläuterte den Teilnehmenden noch einmal die bereits bekannten Pläne, die H-Bahn sowohl im Dortmunder Süden bis zur U42 zu verlängern, als auch eine völlig neue Strecke vom Dorstfelder S-Bahn-Haltepunkt über das „Smart Rhino“-Gelände (ehemals Hoesch Spundwand) an der Rheinischen Straße bis zur U47-Haltestelle an der Mallinckrodtstraße und darüber hinaus durch die Speicherstraße bis zum Fredenbaum zu bauen. Die bis zu 5.000 Beschäftigten und 3.000 Berufsschüler*innen im neuen Speicherstraßen-Quartier, dazu auf Smart Rhino 21.000 Studierende am geplanten neuen Fachhochschulstandort und viele Berufstätige sollten in Summe eine ausreichend große Nachfrage generieren. Middeldorf machte den Bürger*innen auch auf der Zeitachse Hoffnung. Natürlich sei ein solches Projekt nicht von heute auf morgen zu stemmen. In einem Zeitraum von fünf Jahren könne man aber „schon sehr viel erreichen“.
Die anschließende Diskussion machte zweierlei deutlich. Erstens: Um die Vielzahl an Ideen, Anregungen und Hinweisen der Bürger*innen aufzunehmen und zu prüfen, bedarf es auch weiterhin eines intensiven Austauschs. Und zweitens: Die Dortmunder*innen werden ein waches Auge darauf haben, ob Stadt und Politik die Idee, am Beispiel des neuen Hafenquartiers aufzuzeigen, wie Verkehrskonzepte der Zukunft aussehen müssen, tatsächlich umsetzen.
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