Stadtwerke

DSW21 könnte tausende Beschäftigte gegen Corona impfen


Interne Vorbereitungen für eine Impfstation stehen – Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke kritisiert die Impfkampagne

Die Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21 steht in den Startlöchern, um die Beschäftigten der Unternehmensgruppe 21 sowie Mitarbeiter*innen von weiteren kommunalen Unternehmen unter betriebsärztlicher Leitung impfen zu lassen. „Die internen Vorbereitungen zum Aufbau einer Impfstation im Werksaal sind getroffen. Sobald wir grünes Licht erhalten, können wir mit relativ geringem zeitlichen Vorlauf loslegen“, sagt Guntram Pehlke. Der Vorstandsvorsitzende schließt sich zudem der deutlichen Kritik an der deutschen Impfkampagne an, die RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz am Wochenende geäußert hat.

„Wir impfen in Deutschland seit Weihnachten, doch erst 20 Prozent der Bevölkerung haben ihre Erstimpfung erhalten und nur fünf Prozent genießen den vollen Schutz. Das ist viel zu wenig“, sagt Pehlke und verweist auch auf die Weltgesundheitsorganisation WHO. Deren Europa-Büro monierte jetzt, die Geschwindigkeit, mit der in Europa Corona-Vakzine verabreicht würden, sei „inakzeptabel langsam“. Auch Pehlke fragt: „Warum gibt es immer noch nicht ausreichend Impfstoff? Warum wurden die Hausärzte so spät einbezogen? Warum wird die Notfallzulassung für den Impfstoff von Curevac, die viele Experten fordern, nicht endlich eingeleitet?“

Was dem Chef des Dortmunder Stadtwerke-Konzerns ganz besonders wichtig ist: „Wir wollen und werden uns in der Impfreihenfolge nicht vordrängeln. Unser Ziel ist vielmehr, das städtische Impfzentrum und die Hausärzte zu entlasten und so die Impfgeschwindigkeit zu erhöhen.“ Und zwar genau zu dem Zeitpunkt, an dem ausreichend Impfstoff vorhanden ist und die Stufe drei der Reihenfolge geöffnet wird. Dort sind die Mitarbeiter*innen von Unternehmen der kritischen Infrastruktur berücksichtigt.

„Es geht um mehrere tausend Beschäftigte“, macht Pehlke deutlich. Denn DSW21 plant, die Mitarbeitenden von DEW21/DONETZ, DOKOM21, DOGEWO21, Dortmund Hafen21, Dortmund Airport21, H-Bahn21 sowie der Wasserwerke Westfalen, der EDG und der Gelsenwasser AG zu impfen. „Auf diese Weise könnten wir richtig Tempo in die Impfkampagne bekommen. Zumal viele andere große Unternehmen ebenfalls nur auf ein ‚Go‘ der Politik warten.“

DSW21 ist auch beim Thema „Tests für Beschäftigte“ vorangegangen. Seit März setzt das Unternehmen einen Bus als Testmobil ein und fährt die Betriebsstandorte an, damit sich die Mitarbeiter*innen vor Ort von geschultem Personal der Prävent GmbH testen lassen können. Neben DSW21 sind auch DEW21/DONETZ, DOKOM21, Dortmund Hafen und Borussia Dortmund mit an Bord. Mehr als 1.700 Tests wurden bereits durchgeführt – nur zwei waren positiv. Darüber hinaus erhalten alle rund 2.000 Beschäftigten von DSW21 einmal in der Woche einen kostenlosen Selbsttest.