Stadtwerke
Guntram Pehlke: „Ein toller Tag für den Dortmunder Airport!“
Eröffnung der Wizz-Air-Base bedeutet auch das Ende der Kurzarbeit – Flughafen korrigiert Prognose nach oben
Der Himmel leuchtete so tiefblau, wie schon seit Wochen nicht mehr. Die Sonne brannte auf das Vorfeld, als hätte sie eigens einen Abstecher von Mallorca nach Dortmund gemacht. Und die vier Hauptdarsteller strahlten mit Himmel und Sonne um die Wette: Als die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air am Freitagmorgen am Airport in Wickede ihre 33. Basis eröffnete, zugleich die erste überhaupt in Deutschland, stand das Stimmungsbarometer am Flughafen nach Monaten der Corona-Tristesse endlich wieder auf „Hoch“. Zumal Heiko Holm (COO Wizz Air), Airport-Geschäftsführer Udo Mager, DSW21-Vorstandsschef Guntram Pehlke und Wolf-Christian Ehrich (stv. Hauptgeschäftsführer der IHK) noch weitere gute Nachrichten im Handgepäck hatten.
„Der Flughafen hat in den vergangenen Jahren auch dank des Engagements von Wizz Air eine hervorragende Entwicklung genommen und 2019 mit mehr als 2,7 Millionen Fluggästen einen Allzeit-Rekord aufgestellt. Auf dem Weg zur schwarzen Null im operativen Geschäft hat uns die Corona-Pandemie zwar ausgebremst und ein Stück zurückgeworfen – aber nicht gestoppt“, sagte Guntram Pehlke. Seit vor 16 Jahren erstmals eine Wizz-Air-Maschine in Dortmund gelandet ist, hätten „der Airport und die Airline gemeinsam eine Erfolgeschichte geschrieben“, so der Vorstandsvorsitzende des Mutterkonzerns DSW21 und Vorsitzende des Flughafen-Aufsichtsrates. Auch dank der Stationierung der drei Airbus A320 von Wizz Air werde der Airport „besser durch die Krise kommen als andere – und viel besser als zwischenzeitlich befürchtet“.
Ursprünglich hatte Flughafen-Chef Udo Mager für 2020 mit einem weiteren Wachstum auf etwa 2,9 Millionen Fluggäste geplant. Nach dem Corona-Lockdown war die Zahl auf rd. 800.000 drastisch nach unten korrigiert worden. Ein Minus in Höhe von 15 bis 20 Millionen drohte. Heute verkündeten Mager und Pehlke neue und weitaus positivere Zahlen. Auf 1,4 bis 1,5 Millionen Passagiere werde man bis zum Jahresende voraussichtlich kommen. Das Minus wird deutlich geringer ausfallen – zumal dann, wenn die Bundesregierung nun womöglich doch einen Teil der Vorhaltekosten an den Flughäfen übernimmt. Die mussten nämlich, als die Einnahmen im Lockdown auf null stürzten, weil niemand mehr flog, dennoch jederzeit betriebsbereit sein.
„Durch die Eröffnung der Base werden wir uns deutlich schneller von den Auswirkungen der Pandemie erholen als die Branche insgesamt. Wir rechnen damit, dass wir im August schon wieder 80 Prozent des Passagieraufkommens von 2019 erreichen werden“, erklärte Udo Mager – und Guntram Pehlke ergänzte: „Ich bin sehr glücklich über dieses starke Statement von Wizz Air. Es unterstreicht die Attraktivität des Standortes. Heute ist wirklich ein toller Tag für den Dortmunder Flughafen.“
Heiko Holm, COO bei Wizz Air, machte deutlich, dass man die Kooperation mit Dortmund perspektivisch sogar noch ausbauen wolle. Schon jetzt führt die Eröffnung der Base zu 18 neuen Zielen mit einem Potenzial von einer Million zusätzlichen Fluggästen – 250.000 noch in diesem Jahr. Insgesamt fliegt die ungarische Airline nun von Dortmund aus 48 Destinationen an. Auch deshalb – und das war die nächste erfreuliche Botschaft von Udo Mager – „endet mit dem heutigen Tag im gesamten Unternehmen die Kurzarbeit“.
Was die Eröffnung der Base für den Wirtschaftsstandort bedeutet, ordnete Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Dortmund, ein. „Die Stationierung einer Maschine entspricht in etwa der Gründung eines mittelständischen Unternehmens. Da Wizz Air nicht einen A320 in Dortmund stationiert, sondern gleich drei, werden hier und heute de facto drei mittelständische Unternehmen gegründet.“