Stadtleben

„Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“ Stadtbahn informiert über Risiken


„Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“ Stadtbahn informiert über Risiken – Aktion des Gesundheitsamts

Konsumiert eine schwangere Frau Alkohol, trinkt das ungeborene Kind in vollem Maße mit. Mehr noch: Da das Kind im Mutterleib nur sehr begrenzt Abbauenzyme für Alkohol besitzt, ist es dem Alkohol viel länger ausgesetzt als seine Mutter. Es wird in seiner Entwicklung gehemmt, körperliche und kognitive Schädigungen können die Folge sein. Darauf macht das Gesundheitsamt Dortmund nun mit Unterstützung der DSW21 öffentlich aufmerksam: Eine Stadtbahn trägt ab sofort den Aufdruck „Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“ und machen dadurch auf die oft unterschätzten Gefahren durch den mütterlichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft aufmerksam.
Nachdem bereits zwei City-Light-Poster-Aktionen in den vergangenen Jahren positive Resonanz brachten, hat das Gesundheitsamt mit der fahrenden Stadtbahn statt eines starren nun ein bewegtes Medium gewählt. „Die Stadtbahn wird nun ein Jahr lang auf wechselnden Linien durch Dortmund fahren. Dadurch erreicht die Botschaft eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern und macht sie auf dieses wichtige Thema aufmerksam“, sagt Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner.
Zum Hintergrund
Die durch den Alkoholkonsum der Schwangeren entstandenen Schädigungen des Kindes werden unter dem Begriff FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder, deutsch: Fetale Alkoholspektrumstörungen) erfasst. Sie sind die häufigste nicht erblich bedingte Ursache für kindliche Behinderungen. Dabei wären sie durch den Verzicht auf Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu 100 Prozent vermeidbar. Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich etwa 10.000 Kinder mit alkoholbedingten Schädigungen geboren. Etwa 4.000 von ihnen haben das Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) und sind lebenslang körperlich sowie geistig behindert.
Das Spektrum der nicht heilbaren Folgeerscheinungen ist vielfältig: Es drohen weitreichende Entwicklungsstörungen, körperliche Fehlbildungen, eine eingeschränkte Impulskontrolle, sozial unangemessenes Verhalten, Hyperaktivität sowie Merk- und Lernschwierigkeiten. Die betroffenen Kinder haben später große Probleme bei der Alltagsbewältigung.
Auf Initiative der Organisation FASDworld hin wird seit 1999 jedes Jahr am 9. September der „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ begangen. Er macht auf die Situation von Kindern aufmerksam, die mit einer alkoholbedingten Schädigung geboren wurden.