Stadtwerke

FFP2-Pflicht statt 3G-Aktionismus


DSW21 appelliert an die Vernunft der Politik – Flächendeckende Kontrollen im ÖPNV sind nicht möglich

Den politischen Gedankenspielen, eine 3G-Pflicht für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs einzuführen, erteilt DSW21 eine klare Absage: „Wir würden es begrüßen, wenn die Politik im Kampf gegen die Coronapandemie Maßnahmen beschließt, die wirklich effizient und wirksam sind und andererseits auch kontrolliert werden können“, sagt Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender des Dortmunder Verkehrsunternehmens. „Aktionismus hilft in der aktuellen Situation niemandem. Wenn wir den Menschen eine Schein-Sicherheit vorgaukeln, die gar nicht kontrollierbar ist, fördern wir nur den Corona-Verdruss.“

Eine wirksame Maßnahme im ÖPNV könnte, so Pehlke weiter, die Wiedereinführung der FFP2-Maskenpflicht sein. „Das macht Sinn, weil die Fahrgäste mit diesen Masken nicht nur andere, sondern auch sich selbst schützen. Um ehrlich zu sein, haben wir nicht verstanden, warum die Politik für Busse und Bahnen überhaupt auf einfache medizinische Masken zurückgegangen ist. Unsere Fahrgäste hatten sich an FFP2 längst gewöhnt. Das Tragen war gelernt und wurde mit hoher Disziplin eingehalten.“

Auch Dr. Heinz Pohlmann, Leiter Betrieb und Marketing bei DSW21, verdeutlicht: „Allein in Dortmund gibt es 2.000 Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Selbst wenn wir die personellen und finanziellen Ressourcen hätten, um unsere Fahrgäste in der Fläche auf 3G zu kontrollieren, würde das sämtliche Fahrpläne sprengen und letztlich den Linienbetrieb lahmlegen. Im Schüler- und Berufsverkehr bräche Chaos aus. Damit wäre niemandem geholfen.“

Was DSW21 leisten kann, sind – wie bei Fahrausweisen und Maskenpflicht – stichpunktartige Kontrollen. „Damit“, so Guntram Pehlke, „erreichen wir aber nur einen Bruchteil unserer Fahrgäste.“ Obendrein unterliegen die Verkehrsunternehmen einer grundsätzlichen Beförderungspflicht, die nur unter bestimmten Kriterien ausgesetzt werden darf. „Die Idee von 3G-Kontrollen im ÖPNV ist aus den genannten Gründen so abwegig, dass wir die Politik dringend auffordern, sie zu verwerfen und konsequente Maßnahmen zu beschließen, die auch nach Expertenmeinung einen echten Effekt auf das Infektionsgeschehen haben“, sagt Guntram Pehlke. „Jede solche Maßnahme unterstützen wir nach Kräften.“

DSW21 verweist auch noch einmal darauf, dass in Bussen und Bahnen kein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Zahlreiche nationale und internationale Studien belegen dies eindeutig (s. https://www.besserweiter.de/wissenschaftsticker-bus-und-bahn.html ). Im Hinblick auf die derzeitigen Rahmenbedingungen im ÖPNV – Maskenpflicht, kurze Reisezeiten, regelmäßiges Lüften an den Haltestellen – teilt auch das Robert-Koch-Institut diese Einschätzung.